präsentiert FC Odenheim die "Erste":

DAMEN – 5. SPIELTAG VERBANDSLIGA SAISON 2024/25

Samstag, 05.10.2024:

FCO - Karlsruher SC II 0:9 (0:3)

FCO: Valentina Albert, Emily Wagner, Annalena May, Simone Pokluda, Leonie Groben, Jenny Wagner (64. Anja Fielenbach), Elena Schanzenbach (76. Fabienne Fitterer), Sophia Gebl (67. Clarissa Magel), Jacky Hertl, Amilia Grimm (46. Steffi Schleweis), Milena Würtz (81. Amelie Lang).

Torschützinnen: 0:1 (14.) Itzin, 0:2 (23.) Pöplow, 0:3 (25.) Müller, 0:4 53.) Pöplow, 0:5 (58.) Kuburovic, 0:6 (67.) Kuhlmann, 0:7 (71.) Kuburovic, 0:8 (87.) Kuburovic, 0:9 (89.) Kuburovic.

Nur 52 Stunden nach ihrem Pokalauftritt galt es für unsere FCO-Damen, sich gegen den Tabellenführer und Ligatopfavoriten KSC bestmöglich aus der Affäre zu ziehen. Am Ende stand ein standesgemäßer 0:9-Sieg für die auch mit Unterstützung aus ihrem Regionalligakader angetretenen Gäste. Diese 5. Niederlage für unsere Aufsteigerinnen war einkalkuliert und wird unsere wackeren FCO-Amazonen nicht davon abbringen, sich dem Abenteuer Verbandsliga weiterhin mit viel Motivation und Leidenschaft zu stellen.

Zahlreiche Zuschauer/innen waren da und spendeten fast einstimmig unserer Mannschaft Respekt für ihre nie aufsteckende Leistung. Auch der KSC-Trainer fand anerkennende Worte, gerade auch aufgrund der Doppelbelastung für unser Team mit Pokal und Meisterschaftsspiel binnen nur 3 Tagen. Dass dieser Respekt leider einigen wenigen abging, darauf geht der Berichterstatter in seinem vorletzten Absatz noch näher ein. Bleibt zu hoffen, dass diejenigen überhaupt und wenn, dann auch bis dahin lesen werden.

Die Personalsituation bei unserer FCO-Damenmannschaft spitzte sich gegenüber dem Verbandspokalspiel am vergangenen Donnerstag (siehe dortigen Bericht) leider weiter zu. So fehlte diesmal auch noch die dort stark aufspielende Johanna Schuh (Arbeit) und am Vormittag ereilte uns zu allem Überdruss auch noch die Hiobsbotschaft, dass die für diese Saison von der Feldspielerin zur Torhüterin umgeschulte Sofie Reiser kurzfristig krankheitsbedingt passen musste. Unsere weitere Torhüterin Valentina Albert hatte sich eigentlich verletzungsbedingt abgemeldet, die 15jährige sprang aber nun dankenswerterweise doch angeschlagen ein und hielt tapfer durch. Gegenüber dem nur 52 Stunden zuvor zu Ende gegangenen Pokalspiel veränderte Coach Nicolai Manz in urlaubsbedingter Abwesenheit von Trainerkollege Joachim Reichert das Team auf zwei Positionen: Eben Albert für Reiser im Tor und Simone Pokluda ersetzte Schuh in der Innenverteidigung. Gegenüber zuletzt (Arbeit) wieder im Aufgebot Anja Fielenbach.

Die Begegnung musste ob des drüben Tages und der dafür späten Anstoßzeit auf den unteren Trainingsplatz mit der Option Flutlicht verlegt werden. Hier traf unser Team nun also auf den verlustpunktfreien Tabellenführer und Ligatopfavoriten KSC II, der neben all seinen Vorteilen auch noch ausgeruht antreten konnte, hat man doch für den Pokalwettbewerb nicht gemeldet und damit zuletzt vor einer Woche gespielt. All das also – sagen wir mal – nachrangig gute Voraussetzungen für unsere FCO-Damen, die sich aber auch dieser megaschweren Aufgabe motiviert stellten.

Vor den Augen von auch KSC-Frauenregionalliga-Trainer Christopher Holzer (Auch an dieser Stelle nochmals viele Grüße!) näherte sich der KSC mit ruhigem Aufbauspiel dem FCO-Tor so langsam an. Schon hier war zu erahnen, wie schwer es für unsere Mannschaft gerade auch mit fortgeschrittener Zeit werden würde. Ständiges Verschieben, Arbeiten gegen Gegner und Ball, tiefer Boden und eben das Pokalspiel im Gepäck sollten die Beine und auch den Geist stark in Anspruch nehmen. In den ersten zehn Minuten ließ unser Team aber wenig zu, die Gäste kamen nur zu zwei Halbchancen, als Emily Wagner eine gefährliche Hereingabe aufmerksam zur Ecke lenkte (2.) und als ein Schuss nach einer Ecke ca. eineinhalb Meter übers FCO-Tor ging. Die KSC-Frauen ließen erwartungsgemäß den Ball gut laufen und unsere Mannschaft konnte sich weitestgehend nur mit Befreiungsschlägen behelfen, was dann natürlich kaum Verschnaufpausen zuließ. Die erste richtig gute Chance für die Gastmannschaft dann in der 11. Minute. Nach einem zunächst abgewehrten Ball kam der Abpraller umgehend zurück und eröffnete einer Stürmerin wenige Meter vor dem Tor die Chance. Zum Glück agierte diese hier zu unentschlossen und setzte das Leder drüber. Unser Team verteidigte gut und leidenschaftlich, aber ausgerechnet eine an sich vermeidbare Szene führte dann in der 14. Minute zum 0:1. Eine Hereingabe rutschte dabei entlang der verlängerten Fünfmeterraumlinie gleich an mehreren Spielerinnen vorbei und in der Box musste eine Karlsruherin nur noch den Fuß hinhalten. In der Folge gelangen unserer Elf aber nun auch drei, vier zumindest im Ansatz Offensivaktionen, die aber spätestens im letzten Felddrittel von den flinken und auch körperlich bevorteilten KSC-Abwehrspielerinnen gekonnt abgelaufen wurden. In der 22. Minute mal wieder ein Abschluss der Gäste, den unsere junge Keeperin Albert zwar etwas unkonventionell mit dem Fuß klärte, aber so absolut richtig und gut. In der 23sten dann unsere erste Aktion bis in den gegnerischen Strafraum. Jenny Wagner hatte gut auf links verlagert und Jacky Hertl geflankt. Die KSC-Abwehr fing den Ball jedoch gut ab, ging sofort zum Konter über und die folgende Hereingabe von rechts wurde in der Mitte entschlossen zum 0:2 verwandelt. So etwas ist dann halt bei der Qualität des Gegners kaum zu verteidigen. Zwei Minuten später Freistoß für den KSC. Albert parierte stark, im Fünfmeterraum wanderte der Ball dann aber von Kopf zu Kopf und war schließlich doch drin = 0:3. In dieser Phase agierte unsere Mannschaft nun etwas zu hektisch, so wie es bei zuvor Gegentoren leider noch zu oft der Fall ist. So führte ein weiterer Flugball der Gäste fast zum 0:4. Eine FCO-Abwehrspielerin verschätzte sich, die Stürmerin setzte das Spielgerät aber freistehend übers Tor (26.). In der 27sten ein weiterer Abschluss der Gastmannschaft aus der zweiten Reihe, doch Albert zeigte sich mit kurzem Nachfassen erneut auf ihrem Posten. Nur weitere 60 Sekunden danach spielten es die KSC´lerinnen richtig gut aus, Albert und Spielführerin Annalena May konnten aber im Fünfmeterraum im Verbund klären. Danach fand unser Team wieder besser zu seiner Ordnung zurück und hielt die Gäste vom eigenen Tor fern. Erst in der 37. Minute wieder Gefahr, als ein Schuss aus etwa 20 Metern an die Latte des FCO-Gehäuses klatschte. Unsere Damen standen wieder gut und ließen bis zur Pause nur noch eine gefährliche Aktion zu, die man dabei aber leider zu überhastet selbst einleitete. Eine Gästespielerin konnte hier einen etwas zu kurz und zu schwach geratenen Abstoß abfangen und leitete gleich in die Spitze weiter. Aus der Kurzdistanz zielte die angespielte Angreiferin am FCO-Tor vorbei.

Der insgesamt sehr umsichtig und unaufgeregt pfeifende Herren-Landesliga-Schiedsrichter Dominik Vogel aus dem Rhein-Neckar-Kreis pfiff zur Pause, in der man unserer Mannschaft schon mal attestieren konnte, auch heute bis dato einen nächsten guten weiteren Entwicklungsschritt getan zu haben. Insbesondere konnte man in der ersten Viertelstunde und in den letzten 20 Minuten das eigene Tor sauberhalten. In die zweite Hälfte ging es mit einer frischen Kraft: Steffi Schleweis ersetzte Amilia Grimm.

Auch zu Beginn von Durchgang 2 zeigte sich unsere Elf aufmerksam, musste dann aber in der 52. Minute die Schnelligkeit einer KSC-Angreiferin neidlos anerkennen. Diese überlief unsere Abwehrkette, scheiterte dann aber an der glänzend parierenden Albert, die dann auch noch den Nachschuss aus der Nahdistanz bärinnenstark stach. Eine Zeigerumdrehung danach dann aber doch das 0:4. Starke Flanke, starker Kopfball, dies war gegen diese Wucht leider nicht zu verteidigen. Nur kurze Zeit nach dem Wiederanstoß dann plötzlich die einzige Chance für unsere Blau-Weißen. May oder Pokluda (sorry, ging leider alles zu schnell) hatten einen weiten Flugball nach vorne geschlagen. Unsere 16jährige Angreiferin Milena Würtz setzte entschlossen gegen die weit aus ihrem Tor geeilte Torhüterin nach und konnte deren Klärungsversuch tatsächlich ca. 30 Meter vom Tor entfernt halblinks blocken. Sogleich versuchte sie es mit dem Abschluss, die Torhüterin kam im zweiten Versuch dann aber doch noch gerade so dran. Auf der Gegenseite legten die Karlsruherinnen in der 58. Spielminute den nächsten Treffer nach. Eine wohl nicht so gedachte Flanke fand links im Strafraum eine Angreiferin, die es dann aber umso besser machte und volley sehenswert zum 0:5 einschoss. In der 64sten musste dann Jenny Wagner nach einem enormen Laufpensum, von beidseitigen Wadenkrämpfen geplagt, das Feld räumen, für sie kam positionsgetreu Fielenbach ins Spiel (64.). In Minute 67 setzte sich die aus Sicht des Berichterstatters beste KSC-Spielerin, die regionalligaerfahrene Nr. 7, gekonnt auf links durch und schloss satt zum 0:6 ab. Kurz darauf Wechsel Nr. 3: Clarissa Magel für die ebenso alles gegeben habende Sophia Gebl. In der 70sten gelang es unseren FCO´lerinen mit vereinten Kräften nach einem Freistoß im 5er zu klären. Dafür dann aber kurz danach ein Stockfehler im Zentrum unserer Defensive, wodurch eine KSC´lerin eher unverhofft an den Ball kam und sich dieses Geschenk auch nicht entgehen ließ = 0:7 in Minute 71. In der76sten verließ auch Elena Schnanzenbach das Feld – Kompliment auch für ihre Leistung, gerade auch vor dem Hintergrund, dass sie wegen Verletzung große Teile der Vorbereitung verpasst hatte und erst seit etwa drei Wochen wieder voll im Trainingssaft steht. In der 77. Minute sah es nach einem verdeckten Schuss zunächst so aus, als sei hier der nächste Treffer gefallen, im Getümmel im Fünfmeterraum war es aber schließlich Albert, die sich den Ball angelte – stark gemacht Valentina! In der 78sten landete ein Eckball des KSC an der Torlatte und nur sechzig Sekunden danach küsste auch ein Schuss aus der Kurzdistanz das obige Aluminium des FCO-Tores. In Minute 81 der fünfte und letztmögliche Wechsel: Amelie Lang für die an vorderster Front nimmermüde Würtz, die ebenso wie die vor ihr ausgewechselten Freundinnen mit viel Applaus bedacht wurde. In der 82sten nach einer scharfen Rechtsflanke der nächste Abschluss, aber wieder war Albert aufmerksam und mit einer guten Reaktion zur Stelle. Unser Team fightete trotz des klaren Rückstands weiterhin vorbildlich gegen jedes weiteres Tor. In der 85sten Gefahr halblinks im Strafraum, aber von E. Wagner abgeklärt bereinigt. Gerade auch unsere Außenverteidigerinnen sahen sich heute echt großer Qualität ausgesetzt, wehrten sich aber nach Kräften. Hier sei auch ausdrücklich unsere andere Verteidigerin, die auch erst 17jährige Leonie Groben, positiv erwähnt. In der 87. Minute setzte sich dann aber die angesprochene Qualität auf Linksaußen durch und dies hier gegen gleich zwei FCO´lerinnen. In Persona war es wieder die starke Nr. 7. Ihre Hereingabe spitzelte eine Angreiferin zum 0:8 ins Tornetz. Die Kräfte unserer FCO-Damen schwanden Zusehens und 120 Sekunden später, in Minute 89, dann auch noch das 0:9. Fast eine Duplizität des 0:4 = starke Rechtsflanke, wuchtiger Kopfball, kaum zu verteidigen und unhaltbar. Die erst zur Pause eingewechselte Kuburovix schnürte damit ihren Viererpack. Pünktlich und damit respektvoll pfiff der Schiedsrichter eine faire Partie ab. So blieb es bei einer einstelligen Niederlage, was durchaus als kleiner Erfolg gegen diese in der Vorsaison noch in der Oberliga gespielt habende Übermannschaft gewertet werden darf.

Respektvoll war aus Sicht des Berichterstatters auch das Auftreten der KSC-Damen. Dass man sich als Spielerin gegen so ehrgeizige Gegenspielerinnen als auch mal ärgert, ist normal, aber da sind schon andere Mannschaften mit weitaus weniger Qualität mit weitaus weniger Respekt vor unseren Damen aufgetreten. Vielen Dank auch an die aufmunternden Worte des KSC-Trainers, der wie bereits geschrieben den Kampf unserer FCO-Amazonen auch vor dem Hintergrund speziell würdigte, als dass diese ja binnen 54 Stunden zweimal über 90 Minuten gegen mussten und dies gegen zwei Topfavoriten der Liga, die diese nun nach 5 Spieltagen auch an der Tabellenspitze anführen. Zudem bedankte er sich für das faire Auftreten unserer Mannschaft. Wir wünschen den KSC-Teams weiterhin viel Erfolg!

Ja, da sind wir dann auch zum Dritten beim Stichwort Respekt. Dieser ging heute leider einem kleinen Teil der Zuschauer/innen ab, ausgerechnet einem, von dem man dies nicht hätte erwarten dürfen. Dass sich sogar der gegnerische Trainer verwundert zeigte, sagt vieles aus. Wie meinte er doch noch gleich sinngemäß: „Wir haben uns auch gefragt, warum die uns supporten, waren deswegen etwas verwirrt, hatten wir sie doch euch zugeordnet.“ Gemeint sind die Fangroupies unserer 2. Herrenmannschaft! Vorab: Vielgerühmt wird gerade vom „FCO-Schreiberling“ immer wieder der tolle Zusammenhalt zwischen den Herrenteams und der Damenmannschaft. Ein aktuell neu KI-generiertes internes Lied über unsere FCO-Damen enthält sogar ausdrücklich die Zeile „die Zwode ist auch immer da“ und unsere Damen besuchen nun schon seit Jahren regelmäßig die Spiele unserer Zweiten, auch und gerade, als es bei diesen mal nicht so gut lief. Z. B. erst am Donnerstag waren sie wieder in Münzesheim, obwohl zeitgleich auch die Erste spielte! Gegnerischen Mannschaften bei guten Aktionen auch mal Beifall und Anerkennung zu zollen ist das eine, diese dann aber wie heute über Maßen zu bejubeln, gerade auch und gerade, wenn sie unsere eigenen Spielerinnen mal schlecht haben aussehen lassen, das geht gar nicht! Unsere Damen waren hierüber maßlos enttäuscht und dies zurecht! Wir wollen dabei nicht alle über einen Kamm scheren, aber auch nichts dagegen zu sagen, ist wenig mannhaft! Und: Der Berichterstatter hat es genauso gemeint, wie er es nach dem Schlusspfiff nach seinem extra Gang dorthin auch gesagt hat. Plus dem Zusatz hier: Ich bin mehr KSC-Fan als alle zusammen, aber heute konnte es für mich nur eine Herzensmannschaft geben, die unsere! Dies haben übrigens nach dem Spiel noch weitere Ur-Odenheimer genauso gefühlt und gesagt! Hoffen wir mal, dass es nur aus einer Bierlaune heraus war und es sich so nicht mehr wiederholt.

Der Schlussabsatz gebührt dann auch wieder denen, die heute den größten Respekt verdient haben: Unseren FCO-Damen. Wie ihr euch gegen weitere Treffer gestemmt habt, war großes Kino. Macht so weiter, glaubt weiter an euch, versucht euch weiter zu verbessern und bleibt auch selbstkritisch, dann bleibt euch bald der verdiente Lohn auch nicht verwehrt! (E.W.)