präsentiert FC Odenheim die "Erste":
DAMEN – 12. SPIELTAG VERBANDSLIGA SAISON 2024/25
Samstag, 24.11.2024:
FCO - ATSV Mutschelbach 0:2 (0:0)
FCO: Sofie Reiser, Simone Pokluda, Annalena May, Jacky Hertl, Emily Wagner, Johanna Schuh, Jenny Wagner, Sophia Gebl, Steffi Schleweis, Amelie Lang (59. Jette Bauer), Milena Würtz. Ersatz: Clarissa Magel.
Torschützinnen: 0:1 (66.) Jeckel, 0:2 (69.) Becker.
Personell absolut am Anschlag (siehe Absatz 2), stellten unsere FCO-Damen einmal mehr unter Beweis, welch charakterstarkes und verschworenes Team sie sind. Gegen den haushohen Favoriten aus Mutschelbach präsentierten sie sich über weite Strecken als mehr als nur ebenbürtiger Gegner und hätten sich zumindest ein Unentschieden redlich verdient gehabt. Letztlich entschied ein Doppelschlag in den Minuten 66 und 69 die Begegnung, gerade nachdem die Gäste im Gegensatz zu unserer Mannschaft personell noch hatten nachlegen können.
Zum Jahresende hin stellt sich die Kadersituation leider immer kritischer dar. Bekannt sind die Langzeitverletzten oder die aus anderen Gründen schon länger/die ganze Saison Fehlenden. Von denen, die zuletzt regelmäßiger zur Verfügung standen, fehlten nun auch noch Elena Schanzenbach (Umzug), Amilia Grimm (krank), Anja Fielenbach (Beruf) und Fabienne Fitterer (Urlaub). Zudem saß Clarissa Magel zwar auf der Bank, war aber nach einem in der Vorwoche an ihr nicht geahndeten Foul mit tiefblauem Knöchel nicht wirklich einsatzfähig. Somit standen gegen Mutschelbach tatsächlich nur noch ganze 12 Spielerinnen zur Verfügung und dies auch nur dank der Rückkehr von Jette Bauer nach neunwöchiger Verletzungspause. Einzelne waren auch noch teilweise stark angeschlagen und es damit unklar, wie lange diese überhaupt durchhalten können. Die Startelf wurde vom Trainerduo Nicolai Manz/Joachim Reichert gegenüber der 1:4-Niederlage bei HD-Kirchheim auf zwei Positionen verändert: Die fehlende Schanzenbach wurde positionsgetreu durch Johanna Schuh ersetzt und Amelie Lang kam überhaupt erstmals von Beginn an für Magel ins Team.
Waren die Voraussetzungen gegen den hochgehandelten Tabellendritten damit alles andere als gut, so belehrten unsere FCO-Damen die größten Pessimisten/innen von Beginn an eines Besseren. Aus einer absolut intakten Grundordnung heraus (hierbei war ganz gewiss auch die Montagstrainingseinheit am Beamer nützlich), stellten sie unter Beweis, dass sie trotz erst 4 Punkten als Aufsteigerinnen, in der Verbandsliga endgültig angekommen und absolut wettbewerbsfähig sind. Immer wieder versuchte die Manz/Reichert-Elf nach vorne zu spielen, Einsatz und Laufbereitschaft waren absolut intakt. Der erste Abschluss gehörte so auch nicht von ungefähr unserer Elf, als Milena „Küken“ Würtz in der 6. Spielminute aus der Drehung abzog. Zwar einiges übers Gästetor, aber ein erstes gutes Zeichen. In der 8. Minute zeigte unsere Mannschaft eine für Durchgang 1 seltene Gegenwehr bei einem Angriff der Mutschelbacherinnen, wodurch der Ball dann auch zu einer zentral relativ freistehenden Gästeangreiferin kam. In vielversprechender Lage verstolperte diese zum FCO-Glück aber den Ball. Die nächsten fast 30 Minuten standen dann im Zeichen unseres FCO, der mehrere vielversprechende Angriffe fuhr und sich in dieser Phase nicht nur einen Tick besser als der Tabellendritte präsentierte. In der 13. Minute liefen nach einem Eckball von Steffi Schleweis gleich zwei FCO´lerinnen gut ein, die Hintermannschaft des ATSV konnte aber die aufkeimende Gefahr gut verteidigen. In der 17ten ein guter Steckball von Jenny Wagner, die Gästekeeperin spielte aber gut mit und war vor Sophia Gebl am Ball. In Minute 21 diesmal J. Wagner selbst mit dem Torabschluss, aber mit zu wenig Dampf, sodass die Torhüterin keine Probleme hatte. In der gleichen Minute Jacky Hertl mit einem guten Vorstoß und dem Pass in den Lauf von Würtz. Aus halblinker Position und unter Bedrängnis ihrer Gegenspielerin, kam unsere 16jährige zum Torschuss, die Torhüterin war aber im kurzen Eck mit einer schon herausfordernderen Parade zur Stelle. Zwei Zeigerumdrehungen später Gebl am und im Strafraum mit gleich zwei Versuchen, die Kugel aber beide Male leider nicht mit voller Vehemenz getroffen. In der 28. Minute behauptete sich Würtz nach einer zuvor schönen Kombination im Mittelfeld einmal mehr richtig gut und konnte kurz vor dem linken Strafraumeck nur mit einer riskanten Grätsche ausgebremst werden. Aus FCO-Sicht hätte man hier gut und gerne auf Freistoß für unsere Blau-Weißen entscheiden können, der Schiri ließ aber weiterlaufen. In der 32sten nach Vorarbeit unserer Wagner-Zwillinge Jenny und Emily wieder Würtz mit dem Versuch, diesmal aus über 20 Metern. Die Torhüterin fing den Ball sicher ab. Unser ersatzgeschwächtes Team machte es richtig gut und es war null komma null erkennbar, wer hier auf Platz 3 und wer am Tabellenende steht – im Gegenteil: Unsere FCO-Damen verdienten sich weitaus mehr Fleißpunkte als die Gäste, die bis auf Minute 8 bis dato kein weiteres Mal in FCO-Tornähe gekommen waren. Dann aber in der 36. Minute plötzlich eher aus dem Nichts ein guter Abschluss des ATSV aus 15 Metern. Unsere Keeperin Sofie Reiser lenkte den Ball aber richtig stark um den aus ihrer Sicht rechten Torpfosten. Es ist schon enorm, wie sich unsere sonst Feldspielerin in ihrer Torwartrolle hineingearbeitet hat und auf dieser Position längst eine absolute Stütze ist. Dies darf zurecht auch unseren FCO-Torwarttrainer Herrmann Boppel stolz machen, der wie so oft auch diesmal wieder mit vor Ort war. Diese für den ATSV, wenn auch insgesamt beste Chance in Durchgang 1, hatte Seltenheitswert, nur zweimal (8. und diese Minute) hatte unsere gutstehende Hintermannschaft Gelegenheiten für die Mutschelbacherinnen zugelassen. Die letzten beiden Offensivaktionen in den ersten 45 Minuten gehörten wiederum unseren FCO-Damen. Zunächst Gebl mit dem guten Pass auf Würtz und diese mit dem Abschluss aus spitzem Winkel. Nur knapp ging dieser Versuch am kurzen Torpfosten vorbei, wobei aber wohl auch die Torhüterin zur Stelle gewesen wäre (39.). In der 40sten nach einer Ecke nochmals Gebl mit dem Versuch von rechts, wieder war die Gästekeeperin da.
Mit Applaus wurden unsere FCO-Damen in die Halbzeitpause verabschiedet. Schade, dass wohl erstmals in dieser Saison nicht so viele FCO-Fans wie sonst ins Siegfriedstadion gekommen waren, diese haben eine starke Vorstellung unserer Girls im ersten Spielabschnitt verpasst. Es war aber zur Pause auch klar, dass es mit fortschreitender Spieldauer für unser Rumpfteam und vor allem die angeschlagenen Spielerinnen immer schwerer werden würde. Zudem hatten die Gäste eine üppige sechsköpfige Auswechselbank zur Verfügung und waren im Gegensatz zu unserem FCO damit in der Lage, noch nachzulegen.
Unsere FCO-Damen kamen aus der Halbzeitpause aber mit der gleichen Entschlossenheit und Disziplin zurück und hatten in der 47. Spielminute auch die erste Möglichkeit in Abschnitt 2. Dies durch eine gute Freistoßsituation auf Linksaußen. Hier probierten unsere Standardspezialistinnen mal eine neue Variante aus. Diese verpuffte zwar, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Unsere Mannschaft war weiterhin mutiger als die Gäste und setzte in den nächsten drei, vier Minuten wiederholt mit gutem Pressing im bereits vorderen Bereich nach. Es fehlten jeweils nur Nuancen zum erfolgreichen Durchbruch. Zur ganzen Wahrheit gehört es aber auch, dass es die Hintermannschaft der „Waldenserinnen“ auch gut verteidigte. Während unserem FCO nur eine Wechselmöglichkeit blieb (59. Anstelle von Lang Comeback Bauer nach 9 Wochen Verletzungspause und erst wenigen Trainingseinheiten), führte der ATSV bereits zuvor, in Minute 54, einen gleich offensiven Dreifachwechsel aus. Und dieser dann auch noch von guter Qualität, so kamen drei sonstige Stammspielerinnen aufs Feld, die sich bisher für die zweit- bis viertmeisten ATSV-Saisontreffer verantwortlich gezeigt hatten. Die Begegnung war nun vorerst ausgeglichen. In der 62. Minute eröffnete ein Fehler im Odenheimer Aufbauspiel aber dann doch plötzlich den Gästen die Chance und eine Gästeangreiferin stand so plötzlich frei vor dem FCO-Tor. Zum einen zögerte diese einen Tick zulange, zum anderen war E. Wagner noch zurückgeeilt und konnte im Verbund mit FCO-Keeperin Reiser die Angreiferin noch stark ablaufen. Auf der Gegenseite flog ein weiterer guter Eckball, diesmal von Gebl, in den Mutschelbacher Strafraum, aber leider erneut gut verteidigt. Dann die 66. Minute: Eine Hereingabe von halblinks nahm eine Gästeakteurin im Zentrum aus stark abseitsverdächtiger, aber leider nicht geahndeter Position an und zielte aufs Tor. Reiser parierte prächtig, der Ball trudelte aber genau vor die Füße der eingewechselten Torjägerin Jeckel, die zum schmeichelhaften 0:1 einschob. Bitter! Sollten alle Bemühungen und große Anstrengungen unserer FCO-Damen einmal mehr ergebnistechnisch nicht mit Erfolg gekrönt werden? Noch war es nicht soweit, denn gleich nach dem Wiederanspiel kam unser FCO zu einer weiteren Ecke, die diesmal Schleweis gut nach innen trat. Gebl und die aufgerückte Verteidigerin Simone Pokluda kamen zum Abschluss, die vielbeinige Hintermannschaft der Gäste konnte aber beide Male blocken. Die Mutschelbacherinnen fuhren einen schnellen Gegenangriff und nach einer Rechtsflanke landete der Ball plötzlich und etwas undurchsichtig im kurzen Toreck zum 0:2. Eine ATSV´lerin war einen Tick früher am Ball und sorgte mit diesem nun Doppelschlag für eine unstrittig bereits gewisse Vorentscheidung, die sich nur wenige Minute zuvor so auf keinen Fall angedeutet hatte. Unseren wackeren FCO-Damen, gerade auch den angeschlagenen in ihren Reihen, fehlte nämlich nun auch zusehend die Kraft, nochmals zurückzuschlagen und eine Auswechselmöglichkeit gab es ja leider nicht mehr. Dennoch war es auch danach mehr als nur respektabel, wie sich unsere FCO´lerinnen weiterhin aus der Affäre zogen. In der 75. Minute E. Wagner mit einer Hereingabe in den ATSV-Strafraum, aus der sich eventuell nochmals etwas hätte entwickeln können, der Unparteiische entschied aber abseits des Geschehens auf Foulspiel. In der 77sten setzten die Gäste im FCO-Strafraum zwei-, dreimal nach und so erschloss sich ihnen tatsächlich die Torschussmöglichkeit aus ca. zehn Metern. Klasse aber, wie sich Pokluda, bereits am Boden liegend, nochmals aufrappelte und den Ball erfolgreich blockte. Die Mutschelbacherinnen hatten ob ihrer Führung an Sicherheit gewonnen und in der Schlussviertelstunde Vorteile, unsere auf dem Zahnfleisch gehenden FCO´lerinnen gaben aber zu keinem Zeitpunkt auf und kamen so z. B. durch Gebl in der 80. Minute noch zu einem Torschuss, den die jederzeit sicher agierende Gästetorhüterin aber wieder hatte. In der letzten Spielminute dann sogar eine 5-zu-3-Überzahlsituation für unseren FCO, die der Schiedsrichter aber abrupt beendete, indem er 15 Sekunden verfrüht abpfiff.
Bevor wir abschließend nochmals auf die zurückkommen werden, die heute alle Ehren verdient haben, sprich auf unsere FCO-Damen, kann es sich der Berichterstatter nicht verkneifen, auf Folgendes zu schreiben zu kommen: Als in Oberligazeiten der ATSV-Herren Pressemitarbeiter beim ATSV Mutschelbach, also von Sommer 2022 bis Sommer 2024, habe ich vor allem auch die beim ATSV gelebten Werte absolut schätzen gelernt. In Baden-Württembergs höchster Spielklasse haben sich die „Waldenser“ zwei Jahre lang nicht nur sportlich, sondern auch in Sachen Fairplay bestens präsentiert und den Fußballkreis Karlsruhe sowie damit auch den Badischen Fußballverband bestens vertreten. Als häufiger Zeuge der Oberligaspiele und in vielen Gesprächen mit den leider nun nicht mehr im Verein aktiven ATSV-Machern Jörg Konstandin und Dietmar Blicker, habe ich zudem immer wieder erfahren, wie gerade auch renommierte Oberligavereine den "Underdog" ATSV absolut respektiert haben. Die ATSV-Werte und die Größe dieser Oberligagegner stünden einer gewissen ATSV-Spielerin sehr gut zu Gesicht. Wie diese sich heute von Spielbeginn an verbal gegenüber unseren FCO-Spielerinnen verhalten hat – so etwas muss wirklich nicht sein! Vielleicht sollte man der jungen Dame, die übrigens nach einem 2:0-Auswärtssieg (!) dann auch noch nach Spielende (!) den Gelben Karton sah, mal verdeutlichen, wie wichtig Respekt im Fußball und selbstverständlich nicht nur da ist. Ja, unsere FCO-Damen sind Tabellenletzter, und ja, unsere FCO-Damen haben schon viele Gegentore kassiert (um die Ausdrucksweise der Gegnerin mal wohlwollend auf das „Sachliche“ herunterzubrechen), diese haben aber wahre Größe! Um keine falschen Schlussfolgerungen aufkommen zu lassen: Dieser Absatz bezieht sich nur auf eine einzelne, die übrigen Gästespielerinnen haben ihren Verein soweit würdig vertreten!
Respekt! Größe! Würde! All dies sind Attribute, die unsere FCO-Spielerinnen absolut wiederspiegeln. Wie sich diese, als vor dem Spiel auf dem Papier absolute Außenseiterinnen, heute der Herausforderung gestellt haben, war Extraklasse! Mit dem letzten Aufgebot hat man dem haushohen Favoriten das Leben absolut schwer gemacht und dies stets mit fairen Mitteln! Ein Sonderlob geht an alle (jede einzelne hat heute wieder alles gegeben) und gebührt im Besonderen auch den Akteurinnen, die teilweise heftig angeschlagen nie aufgegeben haben und sich wie immer voll in den Dienst der Mannschaft gestellt haben: Derweil ist der Begriff „Mannschaft“ bei unseren FCO-Damen fast schon unterrepräsentiert. Diese sind nicht nur Mannschaftskameradinnen, sondern Freundinnen und stellen Woche für Woche unter Beweis, dass sie sich von der Tabellensituation und auch von Niederlagen auf gar keinen Fall unterkriegen lassen. Wir Fans und der Verein sind mächtig stolz auf unsere FCO-Amazonen! (E.W.)
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